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Wenn's sein muss - Fünf Tricks, um Texte auch mal zu strecken

Zeilenschinderei? Martens PR mit ein paar Kniffen, um Texte auf die richtige Länge zu bringen. Jens Martens hilft gerne weiter
Zeilenschinderei? Martens PR mit ein paar Kniffen, um Texte auf die richtige Länge zu bringen. Jens Martens hilft gerne weiter

Im Sinne des Layouts – Texte auch mal strecken

 

Auf den Punkt gebracht. Im letzten Blogbeitrag habe ich ein paar Tipps zusammengefasst, um einen Text zu kürzen, ohne zu viel vom Inhalt zu verlieren. Strikte Einhaltung von Platzvorgaben gehört nun einmal zu den täglichen Herausforderungen für Profi-Texter. 

 

Aber nun kommt das: Sie haben aus spärlichstem Info-Material einen brauchbaren Text herausgeschlagen, das Thema ausgereizt und aufs Äußerste gestreckt –- dann kommt die Nachricht: Es gab eine Änderung, und nun ist Ihr Text um ein paar Zeilen zu kurz.

 

Und manchmal verlangt das Layout eben einfach auch mehr „Text“, als Inhalt vorhanden ist. 

 

Dann mal auf die Streckbank …

Jetzt ist entweder echter Einfallsreichtum gefragt – oder geschicktes Tricksen. Mit diesen fünf Tipps (von ehrbar bis „schummeln“) können Sie Ihrem Text noch die entscheidenden paar Zeilen abgewinnen.

  1. Aufzählungen zählen
    Einfach und sehr beliebt: Kurze Sätze durch Auflistungen ausdehnen. Bulletpoints davor – und alle sind begeistert. Das Gute an diesem Trick ist, dass die Aufzählung ein so populäres Stilmittel ist, dass die Nutzung kaum auf Widerspruch oder Befremden stößt. Diese Art der Dehnung tut Ihrem Text eher gut, als ihm zu schaden. Genauso wie der nächste Tipp:

  2. Strukturen schaffen
    Harter Umbruch: Das geschickte Einbauen von Absätzen verlängert Ihren Text um einige Zeilen. Mit kurzen Zwischen-Überschriften holen Sie zusätzlich eine weitere Zeile heraus.
    Überaus praktischer Nebeneffekt: Ihr Text gewinnt dadurch zusätzlich an Struktur. Er wirkt optisch ansprechender und lässt sich besser lesen. Dasselbe gilt übrigens für Zitat-Einschübe, wie sie oft in Zeitungsartikeln zu finden sind.

  3. Mit Blocksatz bluffen
    Mit Vorsicht geniessen: Mit Blocksatz einzelne Wörter strecken. Lange Wörter können Sie manchmal  so strecken, dass Sie einfach ein bis zwei (kurze) Wörter vom Zeilenende in die nächste Zeile schubsen. Vor allem lange Texte können Sie so ohne großen Aufwand um ein paar Zeilen verlängern. Aber: Nicht übertreiben! Bei zu wenigen Wörtern in einer Zeile fällt die Streckung zu sehr auf.

  4. Resterampe reaktivieren
    Inhaltlich zulegen: Sehen Sie die zu füllenden Zeilen als Chance! Sie sind die Gelegenheit, weitere Argumente zum Thema, Gegenpositionen oder Zweit- und Drittnutzen Ihres Produktes ins Spiel zu bringen. Vorteile, die es nicht in den ersten Entwurf geschafft haben, sind oft immer noch gut genug, um etwas Platz zu füllen.

  5. Adjektive injizieren
    Allergrößte Vorsicht: Füllwörter einfügen. Das können kleine Füllwörter sein, wie „einfach“ oder „gerne“. Oder wecken Sie Emotionen mit dem Einsatz von Adjektiven, die machen blasse Substantive farbiger und bildhafter. Aber beachten Sie: Adjektive machen Ihre Texte bunter und länger – unter Umständen aber auch leseunfreundlicher: Oft treffen Sie den Punkt einfach besser mit einem starken und konkreten Substantiv. Zu den mit Vorsicht zu geniessenden Füllwörtern habe ich letztes Jahr hier ein paar Beispiele zusammengestellt.

Ein Fazit

 

Sind Sie unsicher geworden? Zeilenschinderei ist eine Kunst, wenn der Text nicht vollkommen belanglos werden soll. Fragen Sie doch einfach mich - ich helfe nicht nur mit Tipps, sondern auch gerne in der Praxis - schreiben Sie mir eine Mail ...